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 Kinder bringen einen großen Sprachenreichtum mit in die Schule. Wir haben an diesen Sprachen großes Interesse. Wir wertschätzen sie und geben ihnen in unserem Unterrichtsalltag gewichtigen Raum – Mehrsprachigkeit ist eine Bereicherung. Wir fördern ein sprachenfreundliches Umfeld, das die natürliche Sprachenvielfalt hör- und sichtbar macht.

Das Erlernen einer einzigen Lingua franca („Verkehrssprache“) reicht nicht aus - wir sensibilisieren und motivieren um lebensbegleitendes Sprachenlernen spannend und interessant zu machen.

Die Komission der europäischen Gemeinschaften setzt sich für eine wirklich mehrsprachige Gesellschaft ein – eine Gesellschaft, in der sich die Fremdsprachenkenntnisse kontinuierlich verbessern, bis jede Bürgerin, jeder Bürger neben seiner Muttersprache über praktische Kenntnisse in mindestens zwei weiteren Sprachen verfügt.

Erfolgreiche Teilhabe an der Wissensgesellschaft setzt die Fähigkeit voraus, mit Sprache reflektierend und gestaltend umgehen zu können. Mehrsprachigkeit trägt zur Entwicklung bildungssprachlicher Kompetenzen in besonderem Maße bei.

Wissenschaftliche Langzeitstudien mit Kindern, deren Muttersprache anders als Deutsch ist, ergaben, dass sie sich in ihrer Deutschkompetenz klar nach Stärke ihrer muttersprachlichen Motivation unterscheiden: Kinder mit größerem/mittelmäßigen Interesse an der Muttersprache schneiden in Deutsch besser ab als Kinder mit wenig muttersprachlichem Interesse und hochsignifikant besser als Kinder deren Interesse an der Muttersprache als „kaum wahrnehmbar“ eingestuft wurde.

In unserem Konzept schätzen und fördern wir die Muttersprachen der Schülerinnen und Schüler und fördern die Unterrichtssprache Deutsch im Unterricht integrativ – so können wir uns großer Motivation und gegenseitiger Stärkung sicher sein. Die englische Sprache dient uns dabei als Brückensprache: Alle Schülerinnen und Schüler haben denselben Start.

Der Prozess mehrere Sprache gleichzeitig zu lernen macht den Kindern Spaß, er überfordert nicht, dennoch ist uns klar, dass dieser Prozess zuweilen etwas länger dauern kann als das Entwickeln nur einer Sprache.

Mehrsprachigkeit macht schlau:

·        * Der Wechsel zwischen verschiedenen Sprachen fördert die Konzentration und stärkt mental.

·        * Die kognitive Entwicklung wird positiv beeinflusst, weil Kinder vergleichen und unterscheiden.

·        * Durch das Ausbauen und Verwenden mehrerer Sprachen entwickeln die Kinder ein Sprachbewusstsein, ein höheres Regelbewusstsein und mehr Sprachlernstrategien.

·        * Die Leistungsfähigkeit bis ins höhere Alter wird gestärkt: Demenzerscheinungen sind bei Mehrsprachigen verzögert.

Wir sehen unsere Aufgabe darin, junge Menschen zu einem Leben in einer mehrsprachigen Welt unter den Bedingungen der sprachlichen und kulturellen Vielfalt zu befähigen.

 

In unserem Unterrichtskonzept bieten wir mehrsprachigen Kindern auch mehrsprachige Alphabetisierung an: Durch intensive Teamarbeit von KlassenlehrerInnen, SprachförderlehrerInnen für Deutsch, MuttersprachenlehrerInnen für Türkisch und SprachlehrerInnen für Englisch wird ermöglicht, dass Schülerinnen und Schüler parallel zu Deutsch auch in ihrer Muttersprache lesen und schreiben lernen können.

Die Integration der eigenen Muttersprache in der Alphabetisierungsphase bietet den SchülerInnen ein Kontinuum in ihrer Sprachentwicklung, das sich auf den gesamten Lese- und Lernprozess positiv auswirkt uns so eine Basis für den Bildungs- und Schulerfolg der Kinder darstellt.

Der Unterricht orientiert sich an der individuellen Sprachentwicklung der Schülerinnen und Schüler und das gesamte sprachliche Potential der Klassen wird miteinbezogen.

Wir erleben Mehrsprachigkeit als einen selbstverständlichen und positiven Teil unseres schulischen Alltags.


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